Tabu beim Sport: Piercings und transdermale Implantate

Schwerin, 14.03.2017

Piercings können schick sein – aber auch gefährlich, zum Beispiel im Sportunterricht. Vor allem bei Handball, Fußball und anderen Sportarten mit viel Körperkontakt können Mitspielerinnen und Mitspieler an ungeschützten Piercings und Ohrringen hängenbleiben, sie komplett herausreißen oder sich selbst daran verletzen. Dies gilt gleichermaßen für Ketten, Ringe und Uhren. Sie sollten deshalb vor dem Sport abgenommen werden. „Schmuck und Piercings sind beim Sport tabu“, findet Sebastian Körner, Geschäftsführer der Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern. Piercings und Ohrringe, die nicht herausgenommen werden können, sollten zumindest abgeklebt sein, so Körner weiter.

Transdermale Implantate („Dermal-Anker“)

Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind derzeit transdermale Implantate („Dermal-Anker“) als Schmuck angesagt, vor allem im Gesicht und auf dem Dekolleté. Der Schmuckstein sieht aus, als sei er einfach auf die Haut geklebt. Tatsächlich aber hält ihn ein „Anker“, der fest unter der Haut implementiert ist. Das Verletzungsrisiko ist nicht geringer als bei Piercings, zumal transdermale Implantate nicht vorübergehend entfernt werden können. Das von ihnen ausgehende Verletzungsrisiko kann also nur durch Abkleben gemindert werden.

Tipps für Lehrkräfte in Schule und Verein

Sportlehrer und Trainer sollten uneinsichtige Schüler von bestimmten Übungen oder vom Sportunterricht ausschließen, wenn sie weiterhin ihren Körperschmuck tragen oder nicht abkleben wollen. Die Sportfachschaft kann dafür Regeln erstellen, die von der Schulleitung in die Hausordnung aufgenommen werden und dann sowohl für den Unterricht als auch für Schulsport-Veranstaltungen gelten.

Die Verantwortung für die Sicherheit von Schülerinnen und Schülern liegt immer beim Lehrer und der Schule. Unwirksam ist deshalb auch eine schriftliche Erlaubnis der Eltern für das Tragen von Piercings und anderem Körperschmuck beim Sport. Sie spricht Schule und Lehrer nicht von ihrer Verantwortung frei.

Bei der Unfallkasse MV sind rund 145.000 Schulkinder unfallversichert. Der Versicherungsschutz ist kostenfrei für die Versicherten und wird vom Sachkostenträger bezahlt. Weitere Informationen rund um die gesetzliche Schülerunfallversicherung gibt es unter www.uk-mv.de.

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