Fit für den Schulweg: 44 Kitas für vorbildliche Verkehrserziehung mit Schulweg-Orden geehrt

Wenn nach den Sommerferien in Mecklenburg-Vorpommern etwa 14.100 Kinder zum ersten Mal in die Grundschulen gehen, sind einige von ihnen besonders gut vorbereitet: mit ihnen haben in 44 Kitas des Landes Erzieherinnen und Erzieher in den vergangenen Monaten intensiv den Schulweg geübt. Spielerisch wurden die künftigen Schülerinnen und Schüler auf Zebrastreifen, Ampeln, Fußgängerinseln, Autoausfahrten und das richtige Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln vorbereitet. Als Dank für dieses besondere Engagement verliehen die Referatsleiterin im Verkehrsministerium, Elke Rattunde, der Präsident der Landesverkehrswacht Mecklenburg-Vorpommern, Hans-Joachim Hacker sowie Annette Wanserski, Präventionsleiterin der Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern, heute den Schulweg-Orden.    

Seit Bestehen dieser Auszeichnung im Jahr 2010 wurden mehr als 150 Vorschuleinrichtungen mit diesem von der Landesverkehrswacht und der Unfallkasse initiierten Orden ausgezeichnet. Zur Festveranstaltung waren 20 in der Verkehrserziehung herausragende Kindertagesstätten ins Schweriner Schleswig-Holstein-Haus geladen; 24 weitere Einrichtungen erhalten die Auszeichnung regional durch örtliche Verkehrswachten.

"Weil Kinder ihre Umwelt und damit auch den Straßenverkehr ganz anders wahrnehmen als Erwachsene, ist für sie der Schulweg eine große Herausforderung", erläuterte Hans-Joachim Hacker bei der Übergabe des Ordens. "Sie besitzen eine andere Perspektive, hören Verkehrsgeräusche leiser und nehmen Gefahrenquellen anders wahr".

Die Verkehrswacht Mecklenburg-Vorpommern unterstützt Kindertagesstätten im Rahmen ihres Projektes "Noch 100 Tage bis zum ersten Schultag" mit Medienmappen und Autofahrer durch die Aktion "Brems Dich". Mütter und Väter als Hauptverantwortliche werden in die systematische Verkehrserziehung eingebunden. Die 19 regionalen Verkehrswachten des Landes stehen zusätzlich mit zielgruppengerechtem Informationsmaterial und vielfältigen Veranstaltungen zur Seite.

"Je früher unsere Jüngsten lernen, sich im Straßenverkehr sicher und vorausschauend zu bewegen, desto besser fühlen sich die Eltern und auch wir uns als Unfallkasse. Es soll gar nicht erst zu Unfällen kommen" so Annette Wanserski, Präventionsleiterin der Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern. "Deshalb legen wir unseren Schwerpunkt auf Prävention und freuen uns über das große Interesse der Kitas an diesem Projekt." 

Laut Statistischem Landesamt verunglückten im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 227 Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren im Straßenverkehr, einige auch auf dem Schulweg. "Dank des Engagements der Kindergärtnerinnen und Kindergärtner wird unseren Kleinsten Sicherheit gegeben, wenn sie auf den Weg ins eigenständige Verkehrsleben starten" lobt Annette Wanserski. Die Organisatoren des Schulweg-Ordens weisen darauf hin, dass Schulanfänger nach umfangreichem Üben des sichersten Weges so lange begleitet werden sollte, bis sie sicher sind.

Gleichzeitig wollen die Organisatoren des Schulweg-Ordens die Verantwortung nicht nur Eltern, Kindern und Kita überlassen: "Jede Verkehrsteilnehmerin und jeder Verkehrsteilnehmer steht das ganze Jahr über in der Pflicht, aufmerksam, vorsichtig und vorausschauend zu fahren", so der Präsident der Landesverkehrswacht Mecklenburg-Vorpommern. "Nicht nur zum Schulanfang, sondern auch in den Ferien - wenn viele Kinder draußen spielen - gilt das Motto unseres Programmes: BREMS DICH!"

 

Schulweg-Tipps für Mütter und Väter:

Gehen Sie mit Ihren Kindern vor Schulbeginn den Weg ab und suchen Sie die sicherste Route.  Dies muss nicht der kürzeste Weg sein. Einige Schulen bieten Schulwegpläne an, auf denen Gefahrenpunkte verzeichnet sind.

Überqueren Sie Fahrbahnen möglichst nur an Ampeln, Überwegen oder Mittelinseln. Kinder dürfen beim Überqueren nicht unter Zeitdruck stehen.

Zeigen Sie den Kindern an Baustellen oder versperrten Gehwegen das richtige Verhalten.

Wie oft der Schulweg anfangs gemeinsam gegangen werden muss, hängt von der Situation ab. Kinder lernen unterschiedlich schnell, manche Schulwege sind anspruchsvoller.

Begleiten Sie die Kinder so lange, bis sie sich sicher fühlen. Damit sich auch später keine Fehler einschleichen, sollte hin und wieder der Weg gemeinsam gegangen werden.

Schulbusfahren will gelernt sein! Üben Sie mit den Kindern das richtige Ein- und Aussteigen und besprechen Sie mögliche Gefahren wie den "toten Winkel". Einige Landkreise bieten in Zusammenarbeit mit dem regionalen Nahverkehr, der Verkehrswacht und der Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern kostenfreie "Bus-Schulen" für Grundschulklassen an. Hier wird das richtige Verhalten im Bus geübt.

Bringen Sie Ihr Kinder möglichst nicht mit dem Auto zur Schule! "Elterntaxis" hindern Schulkinder an der selbständigen Entwicklung und behindern die Sicht der Mitschüler.

 

 

Für Rückfragen zu dieser Pressemitteilung:

Andrea Leirich Geschäftsführerin Landesverkehrswacht Mecklenburg-Vorpommern e.V.
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Cornelia Klammt Stabsstelle Kommunikation Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern
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