35 Schulweg-Orden für vorbildliche Kitas im Land
Verkehrserziehung ist und bleibt wichtig
Schwerin, 30.08.2017
Nach dem Ende der Sommerferien am 4. September starten in Mecklenburg-Vorpommern wieder viele Kinder in den Schulalltag. Darunter auch 14.500 Schulanfänger. Damit sie sicher zur Schule und wieder zurückkommen, haben die Erzieherinnen und Erzieher in vielen Kitas im Land mit ihnen in den vergangenen Monaten intensiv den Schulweg geübt. Um dieses Engagement zu würdigen, verliehen die Staatssekretärin im Verkehrsministerium, Ina-Maria Ulbrich, der Präsident der Landesverkehrswacht Mecklenburg-Vorpommern, Hans-Joachim Hacker sowie Michael Koch, stellvertretender Geschäftsführer der Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern, heute den „Schulweg-Orden MV“ an 20 Kindertagesstätten im Land.
Geehrt wurde das besondere Engagement dieser Kitas in der Verkehrserziehung: Sie bereiten die Kinder über einen längeren Zeitraum hinweg systematisch auf ihre Teilnahme am Straßenverkehr und speziell auf den Schulweg vor. Zur Auszeichnungsveranstaltung im Schweriner Schleswig-Holstein-Haus wurden die besten 20 Einrichtungen dieses Jahres eingeladen. 15 weitere Einrichtungen erhalten die Auszeichnung regional überreicht. Seit 2010 zeichneten Landesverkehrswacht und Unfallkasse mehr als 150 vorschulische Einrichtungen mit dem Schulweg-Orden aus.
„Der Sprung von der Kita in die Grundschule ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Der Schulweg ist eine davon. Kinder nehmen ihre Umwelt und damit den Straßenverkehr ganz anders wahr als Erwachsene“, sagt Staatssekretärin Ina-Maria Ulbrich, selbst Mutter eines kleinen Sohnes, und fügt hinzu: „Der Straßenverkehr ist auf Erwachsene ausgerichtet. Kinder sind kleiner und haben eine ganz andere Perspektive. Sie hören Verkehrsgeräusche leiser und nehmen so Gefahrenquellen anders wahr. Auf all das müssen sie und auch ihre Eltern vorbereitet werden.“ Den Erzieherinnen und Erziehern, die diese Aufgabe engagiert umsetzen, gilt ihr Dank: „Für Ihren Einsatz zum Wohle unserer Kinder, für ihren sicheren Start ins Leben als Verkehrsteilnehmer.“
„Für einen Schulanfänger ist der Schulweg eine große Herausforderung und bedarf einer zielgerichteten Vorbereitung“, betonte Hans-Joachim Hacker bei der Übergabe des Ordens. „Hier greift der Ansatz unseres Programms „Schulwegsicherung in M-V“. Wir unterstützen dabei Kindertagesstätten und Grundschulen mit Medienmappen und binden die Eltern ein. Denn die Mütter und Väter tragen die Hauptverantwortung in der Verkehrserziehung. Zudem gibt es vielfältige Veranstaltungen der 19 regionalen Verkehrswachten im Land. Mit mehr als 500 leuchtend gelben Spannbändern „BREMS DICH – Schule hat begonnen“ werden ab sofort die Verkehrsteilnehmer wieder aufgefordert, besonders vorausschauend und rücksichtsvoll zu fahren.“
„Wir sind sehr froh, dass wir in den letzten beiden Jahren keine tödlichen Schul- oder Schulwegunfälle hatten“, erklärt Michael Koch, stellvertretender Geschäftsführer der Unfallkasse MV. „Trotzdem werden wir weiter daran arbeiten, dass die Unfallzahlen auch insgesamt weiter sinken. Die Anstrengung lohnt sich, wenn wir künftig noch mehr Unfälle vermeiden können – auch die leichteren. Alle Beteiligten sind mit großem Engagement dabei. Gemeinsam werden wir auch noch mehr erreichen.“
Der Präsident der Landesverkehrswacht appellierte an die Autofahrer, zu Beginn des neuen Schuljahres ganz besonders vorsichtig zu fahren. „Gerade jetzt, wo morgens wieder viele Kinder unterwegs sind, möchte ich alle Verkehrsteilnehmer bitten: Gehen Sie mit dem Fuß vom Gas und seien Sie besonders im Bereich von Schulen und Kitas aufmerksam“, so Hacker.
Laut Statistischem Landesamt verunglückten im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 202 Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren im Straßenverkehr, einige davon auch auf dem Schulweg.
Schulweg-Tipps für Mütter und Väter:
- Eltern sollten mit ihren Kindern den Schulweg vor Schulbeginn abgehen. Zuerst muss die sicherste Route ermittelt werden, die nicht immer auch die kürzeste ist. Als Hilfe dienen Schulwegpläne, die von immer mehr Kommunen und Schulen bereitgestellt werden und auf denen manche Gefahrenpunkte schon verzeichnet sind.
- Fahrbahnen werden möglichst nur an Ampeln, Überwegen oder Mittelinseln überquert. Das Kind sollte beim Überqueren nicht unter Zeitdruck stehen.
- Es ist an den Eltern zu prüfen, ob auf dem Weg zusätzliche Gefahrenpunkte sind, beispielsweise Baustellen oder versperrte Gehwege. Kinder müssen wissen, welches Verhalten jeweils angebracht ist.
- Wie oft der Schulweg anfangs gemeinsam gegangen werden muss, hängt von der Situation ab. Kinder lernen nicht gleich schnell und manche Schulwege sind anspruchsvoller als andere.
- Wenn die Kinder alle Schulweg-Vereinbarungen einhalten und sich zunehmend sicherer verhalten, können sie den Weg allein gehen. Hin und wieder sollte aber der Weg von den Eltern mitgegangen werden, damit sich keine Fehler einschleichen.
- Auch das Mitfahren im Schulbus will gelernt sein. Hier ist es wichtig, dass Eltern mit den Kindern das richtige Ein- und Aussteigen üben und mögliche Gefahren am und im Bus besprechen. Gut funktioniert es, wenn Eltern sich abstimmen und jeder mal die anfängliche Begleitung übernimmt.
- In jedem Fall sollten Eltern nach Möglichkeit ihr Kind nicht mit dem Auto zur Schule fahren. Die „Elterntaxis“ hindern Schulkinder in ihrer Entwicklung und erschweren ihnen die Möglichkeit, selbstständig zu werden.
Weitere Informationen auf der Webseite des Verkehrsministeriums: www.regierung-mv.de/Landesregierung/em/Infrastruktur/Verkehrssicherheit/Sicherer-Schulweg/
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